Schimmelpilze - die Gefahr aus feuchten Wänden
aus LAURA Nr. 52- 12/98
Tödliche Sporen gelangen über die Atemwege in den Körper:
Laut einer Studie der Uni Freiburg fordern Pilze jedes Jahr rund 10.000 Tote. Die meisten Menschen hätte man retten können, wenn rechtzeitig etwas gegen den Befall unternommen worden wäre, beklagt ein Baubiologe.
Wohnungen, in denen sich Schimmelpilz ausgebreitet hat, riechen häufig muffig, haben eine hohe Luftfeuchtigkeit und machen ihre Bewohner krank. Das Immunsystem wird stark geschwächt. Besonders Kinder reagieren häufig mit Asthma auf die Sporen des Angreifers.
Schimmelpilze, die vorwiegend auf Anstrichen zu finden sind, wachsen mit ihrem Wurzelgeflecht tief in den Untergrund hinein. Ihre Fruchtkörper, in denen sich die Sporen bilden, sind häufig stark befärbt, wodurch sie optisch unangenehm auffallen. Ihre Wachstumsgeschwindigkeit hängt von der Konzentration des Nährsubstrats (meist Staub), von der Umgebungstemperatur und der Feuchtigkeit ab. Die optimale relative Luftfeuchtigkeit liegt je nach Pilzart zwischen 60 und 90 %. Aus dem Staub holen sie sich Kohlenstoff, aber auch Stickstoff, Kalium und Schwefel für ihr Wachstum. Die Sporen sind extrem klein, auf einen Kubikmillimeter gehen über 100 Millionen Sporen, und jede davon ist in der Lage, nach 2 Wochen wieder 500 Millionen neue Sporen zu produzieren!
Stoffwechselprodukte der Pilze sind neben Wasser und Kohlendioxid hochgiftige Substanzen, die dem Menschen gefährlich werden können. Sie besitzen häufig stark krebserregende Eigenschaften, lösen Allergien aus und verbreiten Infektionen. Eim Einatmen führen die Sporen zu Schleimhautreizungen und Atembeschwerden. Sie schädigen das Gewebe und schaffen dadurch die Voraussetzung für bakterielle Infektionen der Atemwege und der Lunge. Schimmelpilze lieben besonders feuchte Wärme. Und graue Wasserflecken auf Tapeten, an der Decke sind immer ein Warnsignal. Dann muß ungedingt etwas getan werden.
Pilze sind überall in der Umwelt – auch in unserer Nahrung:
Pilze findet man überall in unserer Umwelt und auch in der Nahrung. Wenn an den Wänden ein feuchter Fleck entsteht, weil die Dusche in der Wohnung darüber leckt, weil die Drainage am Haus nicht richtig funktioniert oder weil es durchregnet, wird an dieser Stelle der Staub gebunden, der für die Pilze der ideale Nährboden ist. Sie breiten sich aus, und die tödlichen Sporen gelangen über das Einatmen in den Körper. Abhilfe bringt nur richtiges Dämmen! Die Außenwände müssen durch das Anbringen von Wärmedämmsystemen so gut erwärmt werden, daß dort kein Schwitzwasser auftreten kann. Es muß stets gut geheizt und auch täglich ausreichend gelüftet werden, um den Pilzen keine Chance zu geben! Auf trockenen, warmen Wänden finden sie keine Nahrung.
Am größten ist die Gefahr für Kinder, ältere Menschen und Kranke. So soll der Schimmelpilz Stachybotris atra, der das Gift Trichothecene produziert, Ursache für den Tod vieler Kleinkinder sein, berichten US-Forscher. dieser Pilz wächst vor allem in Holzhäusern mit Wasserschäden und löst Lungenblutungen bei den Babys und Kleinkindern aus. Wer also mit Holz gebaut hat, sollte ganz besonders vorsichtig sein!
aus LAURA Nr. 52- 12/98